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Jetzt kommen wir!

Ist Gefahr im Verzug, kommen wir: Feuerwehr, Notarzt, Polizei und andere Rettungsdienste. Schnell sollen wir sein, Feuer löschen, Leben retten. Aber aus Gedankenlosigkeit, Unwissen oder Eile behindern uns viele Autofahrer beim Einsatz. Was helfen Feuerwehrzufahrten oder Hydranten, wenn sie von Autofahrer zu geparkt werden? Denn im Notfall kommt es auf jede Minute an!

Löschwasser aus Hydranten

Nur selten haben Feuerwehrfahrzeuge ausreichend Löschwasser bei sich. Deshalb nutzen wir ober- oder unterirdische Hydranten. Diese Wasser- oder Notentnahmestellen sind an das öffentliche Wasserleitungsnetz angeschlossen. Weitaus häufiger sind in Städten allerdings Unterflurhydranten. Die Entnahmeanschlüsse verbergen sich hier unter ovalen Metalldeckeln mit dem Hinweis „Hydrant“ und liegen plan zur Straßendecke.

Dadurch werden Unterflurhydranten oft versehentlich zugeparkt oder unter Laub bzw. Schnee versteckt. In der Nähe jedes Hydranten steht ein rot umrandetes Hinweisschild, das per Meterangaben die genaue Lage angibt.

 

Die Feuerwehr braucht Platz zum Arbeiten

Damit wir im Notfall nicht wertvolle Zeit damit vergeuden, einen Zugang zum Einsatzort zu finden, haben Gebäude in der Regel eine Feuerwehrzufahrt. Das sind entweder Stellflächen für Einsatzfahrzeuge oder Durchfahrten zu Hinterhöfen.

Die Ausfahrten oder speziellen Flächen sind mit dem Schild „Feuerwehrzufahrt“ oder „Rettungsweg für die Feuerwehr“ gut sichtbar gekennzeichnet und müssen eine deutliche Randbegrenzung haben. So erkennen die Rettungskräfte sie schnell.

Aber auch Autofahrer: Denn amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrten müssen jederzeit frei bleiben. Hier gilt daher Halte- und Parkverbot!

Rücksicht nehmen trotz Parkplatzmangel

Auch wenn es in engen Wohnstraßen keine Hinweisschilder gibt: Parkt stets so, dass notfalls auch ein Feuerwehrfahrzeug oder Notarztwagen durchkommt.

Das gilt auch für einen ausreichenden Abstand zu Einmündungen und Kreuzungen. Einsatzfahrzeuge sind häufig Lastwagen, die eine Mindestdurchfahrbreite von drei Metern benötigen. Und sie kommen selten allein.

Muss ein im Weg stehendes Auto bei einem Einsatz erst beiseite gefahren werden, gehen kostbare Minuten für die Rettung verloren.

Notrufsäulen in Zeiten von Smartphones

Obwohl bei mehreren Millionen Handys in Deutschland kaum jemand ohne aus dem Haus geht, gibt es weiterhin Notrufsäulen. Warum? Damit jeder Autofahrer einen Notruf absetzen kann – auch im Funkloch oder bei leerem Handyakku. Notrufsäulen stehen überwiegend an Autobahnen, alle zwei Kilometer, aber auch an Landstraßen, abgelegenen Kreisstraßen sowie in Tunneln. Schwarze Pfeile an den Leitpfosten zeigen, in welcher Richtung die nächste Säule steht. Über die Straße muss niemand – Notrufsäulen befinden sich immer entlang beider Fahrbahnen.

Mit dem Notruf wird der Standort der Notrufsäule automatisch übermittelt. Dennoch ist es ratsam, die Nummer der Notrufsäule, den Pannenort und die Fahrtrichtung mitzuteilen. Alle 500 Meter weist ein blaues Schild am Autobahnrand die Kilometerzahl aus.

 

>> Wie benutze ich eine Notrufsäule richtig?

Bei einer Notrufsäule muss entweder eine Klappe nach oben gehoben oder ein Hebel nach unten gedrückt werden. Manche Notrufsäulen unterscheiden auch mit verschieden farbigen Tasten nach „Panne“ oder „Notfall“. Per Handy oder Telefon gilt seit 1973 die einheitliche Notrufnummer 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst in Deutschland, seit 1991 gilt sie in ganz Europa. Damit schnelle Hilfe erfolgen kann, sind dann präzise Antworten auf die folgenden Fragen wichtig:

Auf mögliche Rückfragen warten.


>> Was passiert bei einem Missbrauch der Notrufsäule?

Der Missbrauch der Notrufsäule ist nach § 145 Strafgesetzbuch strafbar. Je nach Schwere wird das Vergehen mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe belegt. Wer absichtlich Notrufeinrichtungen unbrauchbar macht oder beseitigt, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe belegt.


>> Was passiert, wenn ich einen Hydranten zuparke?

Laut § 12 StVO Abs. 3 ist das Parken unzulässig, „über Schachtdeckeln und anderen Verschlüssen, wo durch Zeichen 315 oder eine Parkflächenmarkierung (Anlage 2 Nummer 74) das Parken auf Gehwegen erlaubt ist“.

Damit die Feuerwehr bei einem Brand schnell Zugang zu den Hydranten erhält, sollte man schon aus Eigeninteresse nicht über Unterflurhydranten parken. Im Notfall werden die Fahrzeuge umgesetzt oder abgeschleppt.


>> Was passiert, wenn ich in einer Feuerwehrzufahrt parke oder die Feuerwehr behindere?

Bei Ausfahrten mit dem amtlichen Schild „Feuerwehrzufahrt“ oder „Rettungsweg für die Feuerwehr“ gilt Halte- und Parkverbot. Das heißt, das Auto darf dort nicht stehen! Wer dort hält oder parkt, bekommt ein Bußgeld. Kommt Behinderung dazu, erhöht es sich. Spätestens bei einem Feuerwehreinsatz wird das Auto abgeschleppt. Dann notfalls sogar rabiat mit einem Feuerwehrwagen.


>>Was passiert, wenn ich auf einer Sperrfläche parke oder so in einer engen Straße, dass ich Rettungskräfte am Durchkommen hindere?

Laut Straßenverkehrsordnung ist das Halten an engen Straßenstellen verboten. Das Bußgeld dafür erhöht sich bei Behinderung. Auch enge Stellen müssen mit Fahrzeugen von normaler Breite durchfahren werden können. Lastwagen zählen in Wohngebieten dazu in der Regel nicht.

Dennoch ist es natürlich sinnvoll, ausreichend Platz zu allen Seiten zu lassen, damit auch Feuerwehr und Rettungsdienste zum Einsatzort kommen. Im Notfall kann die Feuerwehr das Auto abschleppen oder wegziehen. Vor allem dann, wenn Gefahr im Verzug ist.


>> Wie erleichtere ich der Feuerwehr die Arbeit?

Ein guter Anfang ist: Nur auf ausgewiesenen Flächen parken, möglichst weder Hydranten noch Feuerwehrzufahrten zuparken, nicht die Straßen künstlich verengen, indem zu dicht an der Ecke geparkt wird.

Im Straßenverkehr: Naht ein Einsatzfahrzeug mit Martinshorn, Rettungsgasse bilden und Feuerwehr, Polizei oder Notarzt durchlassen. Grundsätzlich muss man auf Autobahnen und Straßen mit mehreren Fahrstreifen auf der linken Spur nach links ausweichen. Fahrer auf der mittleren oder rechten Spur orientieren sich nach rechts. Vor einer roten Ampel darf bei gebotener Vorsicht das Fahrzeug auch über die Haltelinie bewegt werden.


>> Gaffer: „Ich will doch nur sehen, was passiert ist“

So spannend für neugierige Menschen ein Unfall auch sein mag. Gaffer behindern die Arbeit der Rettungskräfte und gefährden sich und andere Menschen. Starkes Abbremsen behindert den Verkehr, es können weitere Unfälle passieren. Nachfragen bei den Rettungskräften, was denn los sei, behindert sie in ihrer Arbeit. Sich in die richtige Position zum Fotografieren bringen, auch. Deshalb: Schaut nach vorne und fahrt oder geht zügig weiter.